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Bräuche in Wickenrodt

Dass Wickenrodt  ein besonderes Dorf ist, liegt sicher auch an den Bräuchen, die liebevoll gehegt und gepflegt werden. Besonders für die Kinder sind die Traditionen aufregend und spannend und versüßen so manche Jahreszeit – im wahrsten Sinne des Wortes.

„Winsche“

Am 1. Januar  gehen die Kinder von Haus zu Haus und wünschen den Bewohnern ein gutes und gesundes neues Jahr indem sie Gedichte vortragen. Die Kleinsten kurz und bündig mit

„ Ein kleines Mädchen/Bübchen bin ich,

 ´drum wünsch´  ich kurz und innig,

ein glückliches Neues Jahr“,

die Größeren mit anspruchsvolleren Versen. Egal ob kurz oder lang, zu Abschluss rufen die Kinder „Prost Neijohr“ und bekommen als Dank ein kleines Geldgeschenk.

„Hahn äppele“

Am Rosenmontag geht es auf zum Specksingen. Nie allein, selten zu zweit, oft in großen Gruppen gehen die Kinder, aber auch die Erwachsenen, verkleidet  (verboozt) von Haus zu Haus und singen:
„Hahn äppel die Hahn, die Fassenacht geht aan, Speck onn Eija in die Pann, darret bessa rettsche kann. Loss die Messa blinke, schneit ma ä Stick vom Schinke. Losst uus nett so lang lo stehen mir wolle noch ä Heijsse weira gehn“

Zum Abschluss heißt es dann Hellau!  Als Lohn erhalten die Booze dann Eier, Speck, Schinken, Süßigkeiten oder Geld. Den Großen wird auch gern ein Schnäpschen gegen die Kälte gereicht.

„Nester bauen“

In der Woche vor Ostern, oft am Karfreitag,  gehen die Kinder in den Wald zum Moos sammeln.  In der Frühe des Karsamstages geht es dann los: Beladen mit Taschen und Körben oder den Bollerwagen hinter sich herziehend, gehen die Kinder von Haus zu Haus, um ihr Osternest in Scheune, Garage oder Schuppen zu bauen. Ein unbedingtes Muss: Das Namenschild, damit der „Osterhase „ weiß, wem das Nest gehört und der Erbauer sein Nest auch wiedererkennt.

Am darauffolgenden Tag, dem Ostersonntag, ziehen die Kinder erneut von Haus zu Haus um „Frohe Ostern“ zu wünschen und ihr Nester auszuheben. Allerlei finden sie darin, Eier, Schokolade, Hasen kleine Spielsachen.

„Beemscha gugge“

Am ersten oder zweiten Weihnachtsfeiertag trifft sich gegen Abend die Jugend des Dorfes in kleineren oder größeren Gruppen, um von Haus zu Haus zu ziehen und  „Beemscha se gugge“. In Wahrheit schenke sie dem liebevoll geschmückten Weihnachtsbaum oft nur wenig Aufmerksamkeit. Das größere Interesse besteht am Getränkevorrat des jeweiligen Hauses.

Dem Hochzeitspaar Glück wünschen

Bei einer krichlichen Trauung wird ein „Bock!“ aufgestellt, auf dem ein großes Holzstück liegt. Mit einer Säge muss das Brautpaar dieses Holz durchsägen. Die Wickenrodter Kinder sagen vorher ihren Spruch auf:

„Mir baue ouch ä Breck, onn wenn da driwa geht und gebbt uus nix, dann hott da ach kä Glick!“

Da sich jedes Brautpaar natürlich ‚Glück wünscht, werden die inder reich mit allerlei Süßem belohnt. Die Bonbons und andere Süßigkeiten werden in die Kinderschar geworfen, die diese in dn mitgebrachten Tüten und Beutel schnell verstauen.

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